Deutsch-französische Wasserschutzpolizei-Station

Kehl, Germania
© Stefan Müller

Der Neubau der Deutsch-Französischen Wasserschutzpolizei-Station befindet sich in einer exponierten Lage: Auf der einen Seite das von Brückenkränen umsäumte Hafenbecken, auf der anderen Seite der Rhein. Angesichts dieses Umfeldes wurde der Baukörper in Analogie zu gestapelten Containern ausgebildet, dessen Fassade sich beim Annähern jedoch als fein detaillierte Handwerksarbeit entpuppt. Die das Volumen umspannende Verkleidung aus silbernen Aluminium-Schindeln verleiht dem Gebäude einen chamäleonartigen Charakter: Während es in der Morgensonne rosa leuchtet, wirkt es mittags hell und scharfkantig sowie am Ende des Tages flimmernd. Gleichzeitig zeichnet sich das durch die Schindeln hervorgerufene Schattenraster je nach Sonnenstand in unterschiedlicher Stärke ab.

Auf Grund der Anforderungen des Raumprogramms folgt der Gebäudegrundriss dem v-förmigen Zuschnitt des Grundstücks. Während sich im Erdgeschoss die Funktionsräume wie Wache, Werkstatt und Garagen befinden, liegen sämtliche Büroarbeitsplätze im Obergeschoss und genießen dort den Überblick auf die Szenerie. Durch die Entscheidung, die komplette Bürofläche über der wesentlich kleineren Funktionsfläche anzuordnen, kragt das Obergeschoss an beiden Längsseiten weit über das Erdgeschoss aus. Hierdurch entstehen geschützte Plätze für die Einsatzfahrzeuge und die Silhouetten der Schmalseiten erinnern an die Kommandozentralen moderner Containerschiffe.

Die Konstruktion wurde in Holz-Hybrid-Bauweise ausgeführt, d.h. im Erdgeschoss aus Gründen des Hochwasserschutzes Stahlbeton und im Obergeschoss Holzbau, wobei das Prinzip des Tragwerks dem eines Schiffes vergleichbar ist: Die Spanten werden zu Schotten, die raumhoch das Gebäudeinnere gliedern. Ihre t-förmige Ausbildung ermöglicht zugleich die symmetrischen Auskragungen an den Längsseiten. Im Unterschied zu den äußeren Fassaden sind die Wände und Decken des zurückspringenden Erdgeschosses mit einem alternierend gekanteten, bronzefarbigen Lochblech verkleidet. Dessen Ausführungsdetails nehmen gleichwohl die handwerkliche Genauigkeit der Aluminium-Schindeln der übrigen Fassaden auf.

© Stefan Müller
Foto © Stefan Müller
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Foto © Stefan Müller
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Architetti
Peter W. Schmidt + Assoziierte
Anno
2024
Cliente
Vermögen und Bau Baden-Württemberg

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