Nina Baisch, Fotografie für Architektur.

Der Ersatzneubau Leutehaus ist das neue Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Martin, in dem unterschiedliche Nutzungen zentral zusammengeführt wurden. Der pastorale Ort besteht aus einem Familienzentrum samt Gemeinderäumen im Untergeschoss sowie einem 2-gruppigen Kindergarten im Obergeschoss. Städtebaulich reiht es sich zwischen dem alten Kindergarten und der Grundschule aus dem Jahr 1912 ein, und bildet gegenüber dem spätgotischen Bockturm einen zeidgenössischen Abschluss zur angrenzenden Wilhelmshöhe.

Die Fassade des kostengünstigen Holzbaus wechselt zwischen geschlossenen Wandflächen und großzügigen Verglasungen. Das Raster der vorgestellten Lisenen erzeugen räumliche Tiefe samt effektiven Witterungsschutz. Die ockerfarbene Fassade passt sich den Farbtönen der Nachbargebäude und dem reichen Baumbestand der Umgebung an.

Das Raumprogramm des Gemeindehauses folgt dem Windmühlen-Grundriss und erlaubt somit grösstmögliche Funktionalität. Innerhalb dessen vier Schenkel bildet der von oben belichtete Erschliessungskern das Herz des Gebäudes, um den sich im Erdgeschoss die Verwaltung, das Foyer samt Ideencafé und Küche sowie der grosse Saal mit zuschaltbarem Multifunktionsraum reihen. Die schwarze Treppe im Kern zeigt gestaltgebende Präsenz und kontrastiert im lichten Luftraum in Sichtbeton. Der Kindergarten im Obergeschoss besteht aus zwei funktionalen, voneinander unabhängigen Gruppenclustern. Die bis an die Fassaden geführten Flure gewährleisten eine einfache Orientierung für die Kleinsten. Sie bieten Ausblicke und Orientierung in alle vier Himmelsrichtungen und schaffen überdies hinaus tageslichtorientierte Nischen für Sondernutzungen wie Elternecke oder Bastelraum.

Der homogene Innenausbau aus Weisstanne wird mit Eichenholz und schwarzem Stahl der Treppe, sowie geschliffenen Sichtestrich harmonisch und funktional ergänzt und schafft eine angenehm natürliche Atmosphäre des Willkommen-Seins für alle Nutzer und Besucher des neuen Gemeindehauses.