Teilersatz Eichhölzlistrasse, Glattfelden

Glattfelden, Switzerland
Photo © Roland Bernath

Präzis ab-gestimmt

Verdichtungsgebot und Platznot im nahen Altersheim: Wie eine kluge Strategie mit möglichst wenig Abbruch in einer 1980er-Siedlung Synergien, Gemeinschaft und mehr Wohnlichkeit schafft.

Unweit des Ortskerns auf einem Wiesenplateau lag eine angejahrte Wohnsiedlung. Gleich unterhalb fehlte es dem Altersheim an Praxisräumen. Die Idee einer Kollaboration und Nachverdichtung keimte auf, um so den Bestand sinnvoll zu ergänzen und Synergien zu schaffen. Nur punktuelle Eingriffe sollten möglichst wenig Abbruch verursachen. Neu ersetzt ein kompaktes Hofhaus in Holzbauweise zwei Bauten und forstet den Bestand mit Kleinwohnungen auf. Sein prägnantes Exoskelett aus Betonpfeilern bietet aussen- wie hofseitig eine breite Schulter und Schutzschicht an. Es steht ganz im Zeichen evidenter Gemeinschaft und Wohnlichkeit.
41 Wohnungen und Gemeinschaftsräume wie Waschsalon, Bibliothek oder Fitnesstempel fächern sich um einen Hof, verbunden durch begegnungsfördernde Laubenringe und filigrane Rankgerüste. Selbst das Dach ist Ort des Zusammentreffens mit Grill und Terrasse. In den Innenräumen herrscht lustvolle, von Holzflächen dominierte Material- und Detailvielfalt. Sie bilden nicht nur Wände, sondern teils gar Möbel aus: etwa in der Küche, wo sich aus Sitzfensternischen das Hofleben beobachten lässt. Im Rückwärtigen steigt der Grad der Intimität, bis sich ein Wohnraum vollverglast nach aussen spreizt. Alle Einheiten sind mit der Sorgfalt eines Möbelbauers und als Rundgang angelegt – die atmosphärische Dichte will auch den Flächenkonsum eindämmen!
Zum Altersheim hin überraschen Atelierhäuser, die sich in die Böschung schmiegen. Vier sind zur Arztpraxis vereint, in dreien lässt sich wohnen oder arbeiten. Auch ihr Innenleben ist detailreich, Oberlichter verströmen eine fast sakrale Anmutung. Einen schönen Empfang beschert nun der Bestand: Pergolen rahmen die Eingänge, die in die Fassade integrierten Sitzbänke sind Einladung und Puffer. Die Öffnungen darüber wurden zu Erker-, Sitz- oder Hochfenstern umgedeutet und die Steildächer zu gemütvollen Maisonettes ausgebaut. Eine Verdichtung erfolgte auch stadträumlich, verschiedene Zugänge, Zonen und Pflanzgärten als Bindeglieder initiieren Begegnung und verschleifen Altes mit Neuem. (mc)

Photo © Roland Bernath
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Picture © Roland Bernath
Photo © Roland Bernath
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Schwarzplan Glattfelden
Drawing © Z2G
Grundriss 2. Untergeschoss
Drawing © Z2G
Grundriss Erdgeschoss
Drawing © Z2G
Grundriss Regelgeschoss
Drawing © Z2G
Architects
Züst Gübeli Gambetti
Year
2025
Client
Specogna Immobilien AG
Team
Baustudio GmbH, Uniola AG, Tantanini & Partner AG, IHT Ingenieurbüro für Holz + Technik AG, Kugucak Bauphysik, Vier Punkt Null GmbH, TD Plan GmbH

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