Einfamilienhaus - Im Strom der Schwellen

Switzerland
Fotografia © Rasmus Norlander
Fotografia © Rasmus Nordlander
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Fotografia © Rasmus Norlander
Fotografia © Rasmus Norlander
Fotografia © Rasmus Norlander
Fotografia © Rasmus Norlander
Architects
Patrick Reuter Architektur
Localització
Switzerland
Any
2024

Das neue Einfamilienhaus befindet sich im hinteren Bereich eines privaten Grundstücks auf einem sanft abfallenden Gelände und ist sorgfältig in das anspruchsvolle Terrain eingebettet. Auf einem ausgetrockneten Flussbett errichtet, zeichnet sich der Standort durch einen vielschichtigen Untergrund aus, der aus Lehm, Löss, Fels und Rheinkies besteht. Unterirdisch stabilisiert eine entlang der gesamten Länge des Hauses verlaufende Rühlwand den losen Kies und Schotter.

Im Zentrum des Hauses befindet sich ein durchgehender, ebenerdiger Wohnraum, der an der Vorder- und Rückseite zum Garten hin verglast ist und seitlich von Wohnbereichen eingerahmt wird. Dieses räumliche Kontinuum verbindet nahtlos Innen- und Außenräume und ermöglicht eine fließende Interaktion zwischen beiden. Schiebe- und Falttüren an den Seiten erlauben es, den Wohnbereich je nach Bedarf mit den angrenzenden Räumen zu verbinden oder abzugrenzen. Querverweise zwischen den Räumen werden bewusst zugelassen, während starre Grenzen weitgehend vermieden werden, sodass der Wohnraum flexibel und erweiterbar bleibt.

Der zentrale Raum entsteht durch eine räumliche Entflechtung, die durch das Auseinanderrücken der Haupttragwände erreicht wird, innerhalb derer die geschlossenen Räume gebildet werden. Der Hauptwohnraum, der inhaltlich dichteste Bereich, ist strukturell als „leerer“ Raum konzipiert, wodurch eine Atmosphäre aus gleichzeitiger Spannung und Ruhe entsteht. Eine offene Treppe verbindet den zentralen Raum mit dem Obergeschoss, das auf vier inneren Eckpunkten der darunterliegenden Außenwände ruht. Interessanterweise erzeugt diese Anordnung eine erhebliche Last und betont die definierenden Momente des „leeren Raumes“.

Die tragenden Außenwände aus Sichtbeton stehen in beiden Geschossen rechtwinklig zueinander, was die bewusste Ausrichtung der Räume und das sorgfältige Gleichgewicht zwischen Sensibilität und Robustheit in der konstruktiven Gestalt widerspiegelt. Diese Gestaltungselemente sind inspiriert von den vielschichtigen geologischen Merkmalen des Standorts und der baulichen Dichte der Umgebung. Die Architektur strebt eine harmonische Verbindung zwischen natürlicher Einbettung und den Zwängen der komplexen Umgebung an.

Hier trifft Ruhe auf Unruhe. Schwellen definieren Übergänge, während fließende Räume Grenzen auflösen. Zusammen formen sie einen einheitlichen, umbauten Raum. Ein Ort, ein Haus.

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