Justizzentrum in Salzburg
Salzburg, Autriche
- Architectes
- Franz&Sue
- Lieu
- Salzburg, Autriche
- Année
- 2018
- Équipe
- Ursula Gau (PL), Norbert Peller, Monika Liebmann-Zugschwert, Linda Ercusi, Tamás Kurucsó, Barbara Wagner, Uta Deri, Johannes Paar, Werner Reifner, Karin Hackl, Eva Fischer, Anna Ladurner, Thomas Rögelsperger, Daniela Ehrenleitner, Sara Delgado Llistó
- Statik
- kppk ZT GmbH
- Bauphysik
- kppk ZT GmbH
- Gebäudetechnik
- Zentraplan Planungsges.mbH
- Lichtplanung
- Christian Ploderer
- Landschaftsplanung
- Rajek Barosch Landschaftsarchitektur
- Brandschutzplanung
- Norbert Rabl ZT GmbH
- Fassadenplanung
- Face of Buildings planning stimakovits Gmbh
- Kostenmanagement
- Atelier 23 Architekten ZT GmbH
Gerecht bauen – Früher hatte ein Gerichtsgebäude die Majestät des Rechts auszustrahlen. Der Untertan hatte sich klein zu fühlen, wenn er die Hallen der Justiz betrat. Und wenn er dann zu Kerker verurteilt war, sollte der Bürger als Strafgefangener tunlichst versteckt werden vor der Öffentlichkeit.
Kafkaeske Labyrinth beseitigt – Wir haben auch architektonisch mit diesem überkommenen Verständnis von Justiz gebrochen und radikale Eingriffe in das Salzburger Justizgebäude vorgenommen.
Wir haben den denkmalgeschützten Palast aus dem 19. Jahrhundert geöffnet, die Gefängniszellen der Siebzigerjahre aufgebrochen (die Justizvollzugsanstalt übersiedelte nach Puch-Urstein) und das kafkaeske Labyrinth, in dem sich die BesucherInnen nur verwirrten, beseitigt.
Eintritt erlaubt – Jetzt öffnet sich ein markantes Justizzentrum nach allen Seiten zur Stadt. Es bietet mit seinen Innenhöfen eine neue Seite des Gerichts: Es kann von PassantInnen betreten und bestaunt werden. Es ist transparent und offen, so wie wir uns auch die Gerichtsbarkeit in einer Demokratie vorstellen.
Brückenbau – Die Öffnung des ehemals palastartigen Gebäudekomplexes zur Stadt, deren charakteristische Formensprache wir behutsam adaptieren, erreichen wir durch die Aktivierung aller Eingänge und die Neuerrichtung eines Y-förmigen Verbindungsbaus im Hof, von wo man nun über den Haupteingang den Komplex betreten kann. In dieser „Brücke“ zwischen den bestehenden Trakten haben wir alle Verhandlungsräume untergebracht.
Raumkomposition – Mit einem abwechslungsreichen Arrangement von Terrassen, Brücken, Treppen und abgesenkten Höfen konzertieren wir eine vielschichtige, zeitgemäße Stadt- und Raumkomposition im Inneren in angenehmer Tonalität, die entspannt vom denkmalgeschützen „Gebäudering“ umfasst wird.
"Im Umgang mit dem Bestand zeigt sich, dass der Verfasser über ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz mit historischen Gebäuden verfügt." Auszug aus dem Juryprotokoll
Mit unserer aus denkmalpflegerischer Sicht behutsamen und in der öffentlichen Wahrnehmung doch signifikante Öffnung des Komplexes nehmen wir dem Gebäude seinen autoritären, hermetischen Charakter und verzahnen den heterogenen Umraum der Salzburger Altstadt mit dem Gebäude.
Es wird klarer und übersichtlicher und bietet neue Wege, Ein- und Ausblicke – in welchem Bedeutungssinne auch immer.
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