Haus Müller
Horw, Suisse
- Architectes
- Andreas Müller Architekten
- Année
- 2001
Das rechteckige Grundstück an der sanft abfallenden südorientierten Hangkante liegt an einer Stichstrasse der Luzerner Agglomerationsgemeinde Horw an einzigartiger Aussichtslage. Das darauf erstellte Haus ist zunächst Produkt des Grundstückes, dessen Geometrie, Orientierung, Verkehrsanbindung, geomantischer Situation und Vorschriftenbelastung.
Die Zufahrt ist als Referenz an die Villa als Wendeschlaufe ausgebildet. Ein grosses auskragendes Dach zeigt den Autoabstellplatz und den Eingang an. Die gesetzlich erlaubte Auskragung und der Platzbedarf des Fahrzeuges bestimmen die Nordkante des Gebäudes. Seitlich sind Baulinien vorgegeben. Die Ausbildung als Einbünder mit geringer Bautiefe ermöglicht auf der Südseite eine kleine Gartenfläche.
Das Erdgeschoss beinhaltet einen einzigen grossen Raum mit 3 m Raumhöhe. Die technischen Hilfsmittel wie Küche, WC, Treppen, Garderobe und Schränke sind peripher angeordnet, damit die Wirkung des grossen Raumes erhalten bleibt. Spezielle Bedeutung kommt dabei der Küche zu. Diese wurde in das grosse Ostfenster integriert und so zurückhaltend gestaltet, damit sie nicht den ganzen Raum bestimmt. (Details siehe Loftküche)
Das obere Stockwerk beinhaltet intimere Räume. Über die Treppe erreicht man den 11,20 langen und 2,35 m breiten oberen Wohnraum, von dem aus die beiden Schlafzimmer, das Bad und das WC erschlossen sind. Mittels einer Drehtüre kann von diesem Raum ein Gästezimmer abgetrennt werden. Da Duschkabinen rutschgefährlich sind, ist die Dusche als Raumbestandteil des Bades ausgebildet mit einer in der Decke eingelegten Führungsschiene für einen Vorhang. Um Verletzungen am Fuss zu vermeiden, ist die Badewanne ist auf einem Betonkonsolenring aufgelagert.
Der Keller ist ein einziger grosser Raum mit einem Fensterband und einer Türe zum Garten hin.
Das Haus ist in der Vertikalen zum grossen Teil metallfrei konstruiert. Die Decken sind hauptsächlich Holzbalken-Hourdisdecken, die mit einem armierungsfreien Beton überdeckt sind, der Kellerboden besteht aus unarmiertem Beton. Die Wände sind vorwiegend aus Backstein gemauert mit einer diffusionsoffenen verputzten Steinwolle-Aussendämmung. Mit diese konstruktiven Massnahmen sind die wesentlichen Teil des biologischen Bauens erfüllt, das Haus ist strahlungs- und diffusionsoffen. Auch bei den Oberflächen wurde auf biologisches Material geachtet: die Böden bestehen aus unversiegeltem Massivparkett aus Buche oder dann aus Linoleum. Die Wände und Decken mit Gipsabdeckung und Weissputz sind mit einer Silikatfarbe gestrichen.
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