Erweiterung Schulanlage Lutertal
Bolligen, Suisse
- Architectes
- Bürgi Schärer Architekten AG
- Lieu
- Bolligen, Suisse
- Année
- 2016
Das neue Schuljahr 2016/2017 starteten die Schüler:innen und Lehrer:innen im frisch sanierten und erweiterten Schulhaus Lutertal in Bolligen. Die neue Schulanlage ersetzt auch die Räumlichkeiten des geschlossenen Schulhauses Flugbrunnen im Lutertal. Die Primarschüler:innen profitieren von erneuerten Klassenzimmern im bestehenden Gebäueteil und von einer Erweiterung des Außenraums mit einem großzügigen Pausenplatz und vielen spannenden neuen Spielmöglichkeiten. Im Anbau befinden sich zusätzlich eine großräumige Tagesschule mit Arbeits-, Ess- und Spielbereich, ergänzende Gruppen- und Spezialräume sowie Räume für die Lehrpersonen.
Die als erhaltenswert eingestufte, terrassenförmig angelegte Schulanlage „Lutertal“ folgt dem topografischen Verlauf des Geländes. Das Lutertalbächli und die angrenzende Landwirtschaftszone bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Der ausgelobte Wettbewerb für die Erweiterung des Schulgebäudes sollte vor allem einen Erhalt der Gebäude und Landschaftsbezüge sicherstellen. Dem Siegerentwurf der BÜRGI SCHÄRER Architektur und Planung AG aus Bern gelang dies durch einen Neubauteil nach Nordosten. Er rückt damit, ebenso wie der Bestand, vom ansteigenden Hang ab. Der neue Kopfbau definiert mit seiner Abwinkelung einen klaren Abschluss der Anlage zu den Sportplätzen und zur Landschaftszone des Lutertals. Tagesschule, Lehrer:innenbereich und Werkräume erhalten dadurch einen neuen Bezug zur Weite und Ruhe der Landschaft. Durch den Rückbau der Hauswartwohnung öffnet sich der Pausenhof ebenfalls zum Tal.
Der Entwurf greift die fast quadratischen Klassenräume, die großflächigen Fensteranordnungen mit Oberlichtern und die daraus resultierenden hohen Innenraumqualitäten auf. Durch die Erweiterung und geschickte innere Organisation sowie auf Grund der sanften Verdichtung im bestehenden Raumvolumen entwickelten sich neun zusätzliche Klassenzimmer, fünf Gruppenräume und die Tagesschule. Die eher kühle Stimmung des Bestandes mit Sichtbetonwänden und Waschbetonböden wird mit integralen Massnahmen aufgewertet und zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. So werden mit Holz bei Schränken und Absturzsicherungen stärkere Akzente gesetzt, eine weichere und gleichzeitig effizientere Beleuchtung schafft eine angenehme Atmosphäre und das sich im Anbau verdichtende Farbkonzept strahlt Freundlichkeit und Wärme aus.
Der Neubau führt die bestehende Grundrissstruktur auf selbstverständliche Art fort und bleibt auch nach der Sanierung und Erweiterung so kompakt und platzsparend wie möglich. Kernidee des Entwurfes war eine Fortführung des Bestandes, die erst auf den zweiten Blick auf die Veränderungen aufmerksam macht.
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