Campus Handwerk Bielefeld

Bielefeld, Allemagne
Photo © a|sh sander.hofrichter architekten GmbH
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Photo © Gerald Paetzer
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Architectes
a|sh sander.hofrichter architekten GmbH
Lieu
Bielefeld, Allemagne
Année
2015

Neubau Handwerkskammer mit Ausbildungszentrum und Werkstattgebäude

3. Preis Realisierungswettbewerb und Auftrag 2011

Der Campus Handwerk vereint ein modernes Bildungszentrum für die Aus- und Weiterbildung im Handwerk, ein Kompetenzzentrum für intelligente Gebäudetechnologien und den Verwaltungssitz der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld in einem Gebäude. Der Neubau gliedert sich der Topographie des abfallenden Geländes entsprechend in ein Sockelgeschoß und zwei unterschiedlich hohe, aufgehende Bauteile.

Durch Verschiebung der beiden Bauteile entsteht ein urbaner Platz. Die beiden Gebäudeteile sind über ein zentrales Forum verbunden. Einschnitte strukturieren die große Baumasse und bieten Platz für Innenhöfe, Dachterrassen und Dachgärten.

Die beiden Bauteile des neuen Gebäudes sind unterschiedlichen Funktionsbereichen vorbehalten. Der höhere, siebengeschossige Bauteil mit seiner fast quadratischen Grundfläche dominiert den Vorplatz. Den monolithischen Massivbau prägen eine dunkle Klinkerfassade und horizontale Fensterbänder. Eine großformatige Pfosten-Riegel-Glasfassade, die sich im Schulungs­bereich über zwei Geschosse erstreckt, ermöglicht Ein- und Ausblicke. Diese Transparenz lockert das klare Entwurfs­konzept auf. Die anthrazitfarbenen, klein­formatigen Klinker, die im traditionellen Wasser­strich­verfahren hergestellt wurden, setzen zudem einen starken handwerklichen Akzent.

Im Inneren bietet der Neubau Platz für Verwaltung, Ver­pflegungs­bereiche und Schulungsräume sowie eine Gästeebene mit 35 Einzelzimmern und einer Gästewohnung. Die Verwaltung ist in den oberen beiden Stockwerken des Hochbaus untergebracht, hier befinden sich Arbeitsplätze für 140 Mitarbeiter. Die Aufteilung erfolgte nach dem Open Space- Konzept, bei dem kleinere Einheiten in einem Großraumbüro zusammengefasst sind. Hinzu kommen Team- und Steharbeitszonen, Kreativecken und Ruhezonen.

Der flachere, viergeschossige Bauteil beherbergt die Werkstätten und Ausbildungs­bereiche. Im zweiten Obergeschoss ist das Werkstattgebäude mit dem Verwaltungsgebäude über eine verglaste Spange verbunden, die sich über den Haupteingang spannt. Die technische Funktion des Bauteils spiegelt sich auch hier in der äußeren Gestaltung wider. Ab dem Sockelgeschoß bietet der Werkstattbau durch raumhohe Fenster Einblicke in den Arbeitsbetrieb. Die Pfosten-Riegel- Fassade mit Vor- und Rücksprüngen und rahmenden Blechverkleidungen verleiht dem Gebäudeteil eine dreidimensionale Wirkung.

Die quadratischen, rhythmisierend angeordneten Schaufenster werden bei Dunkelheit farbig illuminiert und wecken das Interesse, einen Blick in das Gebäude zu werfen. Für das Handwerk dient es daher als gebaute Visitenkarte, um Nachwuchskräfte zu generieren und die Attraktivität der handwerklichen Ausbildungsberufe zu steigern. Die Innenraumgestaltung orientiert sich an den Anforderungen und Bedürfnissen der Ausbildung in Werkstätten und hebt diese Charakteristika auch optisch hervor. So wurden alle Versorgungsmedien für Strom, Wasser und Gas sowie die Be- und Entlüftung der Räume bewusst sichtbar gemacht, um den Werkstattcharakter zu betonen.

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