Temporärer Konzertsaal EXPO 2000
Für die Aufführung von Konzerten mit klassischer Musik auf der EXPO 2000 wurde ein Konzertsaal mit 1.600 Plätzen benötigt. Da ein solcher in Hannover nicht vorhanden war wurde auf dem EXPO-Gelände ein temporärer Konzertsaal errichtet. Trotz des engen Kostenrahmens und der sehr kurzen Zeitfenster für Auf- und Abbau (6 bzw. 2 Wochen) sollte der Konzertsaal den Auftritt von weltweit führenden Spitzenorchestern ermöglichen.
Um diese Kriterien zu erfüllen wurde der Konzertsaal als „Schuhkarton“ konzipiert und nach dem Prinzip „Haus im Haus“ in eine bestehende Messehalle gestellt. Die Wand- und Deckenkonstruktion bestand aus einem herkömmlichen Fassadengerüst, das innen und außen mit Holzpaneelen verkleidet wurde. Die naturbelassenen Oberflächen im Inneren erzeugen eine warme Atmosphäre trotz der großen Dimension des Raumes und seiner reduzierten Gestaltung.
Die Zugänge wurden mit großen Wandscheiben aus mit Streckmetall verkleideten Gerüsten markiert, die gleichzeitig die unterschiedliche Höhen des ansteigenden Parketts ausglichen und sich gegen die enorme Dimension der bestehenden Messehalle behaupteten. Der Backstagebereich und die an der hinteren Stirnseite platzierte Lüftungszentrale wurden ebenfalls mit einer Haut aus Streckmetall verkleidet, welche die technische Funktion dieser baulichen Applikationen optisch unterstützte.
Auf Grund seiner hervorragenden Akustik waren an der Weiterverwendung des Saales u.a. die Dirigenten Christoph Eschenbach und Kent Nagano sowie die Royal Classic Hall in London interessiert.
- Year
- 2000
- Akustik
- Müller BBM





