Bürogebäude "Monnet 4"

Berlin, Deutschland
Architekten
Barkow Leibinger
Standort
10557 Berlin, Deutschland
Jahr
2015
Bauherrschaft
CA Immo Deutschland GmbH
Team
Klaus Reintjes (Project Architect), Christina Möller, Tim Unnebrink, Ulrich Fuchs, Arne Löper, Patrik Unger, Tyler Swingle
Project Management / Construction Management
omniCon Gesellschaft für innovatives Bauen mbH, Berlin
Structural Engineer
GuD Planungsgesellschaft mbH, Berlin
Building services
corpo two Management GmbH, Berlin
Energy Performance
ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik Weimar mbH, Weimar
Facade
MBS Projekt GmbH, Wietze
Sustainability consultant
Drees & Sommer, Berlin
Electrical Engineering
Ruß Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin
Fire safety
HHP Berlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin
Building physics
ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik Weimar mbH

Nach der Fertigstellung des Tour Total im Jahr 2012 folgte Ende 2015 das Bürogebäude Monnet 4 als 2. Bauabschnitt. Beide Gebäude waren im Masterplan für die Europacity rund um den Berliner Hauptbahnhof ursprünglich als geschlossener Block am Übergang Minna-Cauer- und Heidestraße vorgesehen. Im Zuge eines Workshopverfahrens in der Entwurfsphase des Tour Total wurde die Auflösung und Durchwegung dieses Blocks beschlossen und im B-Plan festgelegt.

Das sechsgeschossige, 23m hohe Bürohaus ‚Monnet 4’ bildet mit seinem Nachbarhochhaus nun ein Ensemble, in dem sich Unterschiedlichkeit und Verwandtschaft die Waage halten. Zwischen Hochhaus und Neubau ist eine räumlich spannungsvolle Passage ausgebildet, die eine Wegeverbindung zum nördlich gelegenen Park herstellt und sich zur Jean-Monnet-Straße aufweitet. Gebäudeeinschnitte im Erdgeschoss und 1. OG von ‚Monnet 4’, die Bezug auf die Sockelzone des Hochhauses nehmen, unterstützen die Ensemblewirkung.

Das Erdgeschoss des Neubaus nimmt eine Gastronomieeinheit, eine Büroeinheit und ein „Atrium“ mit Auditorium auf. In der Lobby verbindet ein Luftraum das Erdgeschoss mit dem 1. OG. Wie beim Tour Total greift auch hier eine Wandverkleidung – diesmal aus Holz – das Muster der Fassade spielerisch auf und übersetzt es in ein Relief. Die Obergeschosse sind der Büronutzung vorbehalten, wobei eine flexible Raumaufteilung in Open Space-Bereiche oder Zellenbüros durch Trennwände im Achsraster möglich ist.

Die äußere Erscheinung des Neubaus unterstreicht die Ensemblewirkung zusätzlich. Seine Fassade ist ebenso wie die des Tour Total plastisch ausgebildet. Hier ist es keine tragende, sondern eine leichte Vorhangfassade, bei der eine zweite Fassadenebene das zugrunde liegende Ordnungsprinzip überspielt. Im Gegensatz zum Tour Total, dessen äußere Hülle aus facettierten Betonfertigteilen besteht, ist die Fassade des kleineren Nachbargebäudes eine umlaufende Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit aufgesetzten Schwertern aus stranggepressten Aluminiumprofilen unterschiedlicher Zuschnitte. Das vielgestaltige Fassadenbild von ‚Monnet 4’ ergibt sich auf Basis eines asymmetrischen Grundmoduls, das in leichter Variation zum Einsatz kommt und durch unterschiedliche Drehungen quasi von allein Vielfalt erzeugt. So entsteht das schimmernde, bewegte Bild eines beinahe textil wirkenden Fassadenkleids – filigraner als beim Tour Total, aber mit dem gleichen visuellen Effekt, der zwischen Offenheit und Geschlossenheit changiert und das Berliner Raster in Schwingung versetzt.

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